Immer mehr deutsche Unternehmen entdecken Snapchat für ihre Kommunikation: Sie erzählen Geschichten, die direkt auf den Handys der Nutzer landen und bringen so ihre Marke ins Gespräch.
Warum gerade kleine Unternehmen, Agenturen oder Verbände Snapchat nutzen sollten, verraten Susanne Ullrich und Andreas Schreiber bei der medien-sprechstunde am 17. Januar 2017 ab 19 Uhr.
Die Marketing-Leiterin und der IT-Berater, die gemeinsam Snap’n’Walk gegründet haben, stellen die App mit dem Geist im Logo vor und zeigen, was Unternehmen damit alles machen können. Danach laden beide die Teilnehmer ein, Snapchat am eigenen Handy auszuprobieren.
Wichtig: Wer mitmachen möchte, sollte die App bereits auf dem Handy installiert haben und sich schon einen Account eingerichtet haben.
Die Veranstaltung findet im ND-Bürohaus am Berliner Ostbahnhof, Franz-Mehring-Platz 1, Seminarraum 1. Etage, mit Unterstützung der LiMA e.V. statt und ist für alle Teilnehmer kostenfrei.
18:45 Uhr – Ankommen und Netzwerken
19:15 Uhr – Beginn des Vortrags
19:35 Uhr – Fragen, Diskussion und ein kurzer Snap’n’Walk zum Mitmachen
20:00 bis 20:30 Uhr – Zeit für weitere Fragen und zum Netzwerken
Erfahren Sie hier, warum Unternehmen auf Snapchat setzen sollten. Netzwerkpartnerin Insa Künkel hat mit den Referenten ein kurzes Interview geführt:
Welche Chancen bietet Snapchat Unternehmen?
Snapchat bietet viele neue Chancen für Unternehmen, da sich die Funktionen und damit auch die Möglichkeiten deutlich von anderen sozialen Netzwerken unterscheiden.
Die Inhalte sind nach 24 Stunden wieder weg, daher bietet sich Snapchat sehr gut zum Ausprobieren an – es darf auch gerne einmal etwas frecher und kreativer sein. Durch die vielfältigen Features und kreativen Elemente lassen sich vergleichsweise schnell spannende und kurzweilige (Video-)Inhalte produzieren.
Unternehmen können ihrer Marke beispielsweise durch Interviews und Einblicke hinter die Kulissen eine persönliche Note verleihen und auf Augenhöhe in Kontakt mit ihren Zielgruppen treten, denn auch der direkte Rückkanal auf Snapchat ist möglich.
Darüber hinaus genießen Unternehmen in Deutschland derzeit immer noch Welpenstatus bei ihren Snapchat-Experimenten, denn es gibt noch nicht allzu viele praktische Beispiele. Und man erreicht (junge) Zielgruppen, die über andere Kanäle fast bis gar nicht mehr zu erreichen sind – vorausgesetzt, die eigenen Inhalte auf Snapchat sind spannend, menschlich und machen Spaß.
Was müssen Unternehmen bei der Kommunikation mit Snapchat vermeiden?
Snapchat ist vorrangig ein Kanal, der zur Unterhaltung dient und Einblicke in den Alltag und die Abenteuer anderer verspricht. Platte Werbebotschaften und Verkaufs-Snaps sind daher insbesondere hier fehl am Platz.
Das Publikum wünscht sich kurzweilige und interessante Beiträge und es ist gnadenlos – mit einem Antippen springt man in der Geschichte weiter oder man überspringt direkt die gesamte Geschichte eines Unternehmens. Wer seine Zielgruppen erreichen will, muss sich etwas einfallen lassen und darf keinesfalls langweilen.
Es muss nichts perfekt sein – dem Medium geschuldet, werden kleine Fehler auch verziehen, sie machen sympathisch. Also bloß nicht künstlich sein, sondern authentisch und sympathisch. Dann klappt‘s auch mit den Snapchat-Zuschauern 🙂
Gibt es weitere Apps, die Unternehmen im Auge behalten sollten? Welche Kommunikations-Trends seht ihr im Jahr 2017?
Ganz spannend wird der Kampf zwischen Snapchat und Instagram. Facebook baut in Windeseile immer mehr neue Features in die Instagram Stories ein. Damit gleichen diese inzwischen Snapchat so sehr, dass die Unterschiede nur noch gering sind. Hinzu kommt, dass Instagram Stories von Anfang an eine große Nutzerbasis hat, da sich Instagram bereits über die letzten Jahre stark etabliert hat.
Für Werbetreibende ist dabei die gewohnte und im Gegensatz zu Snapchat eher preiswerte Schaltung von Anzeigen via Facebook wichtig. Aus unserer Sicht machen Instagram Stories aber bisher noch lange nicht so viel Spaß wie Snapchat – und die kreativen neuen Features legt mit Abstand zur Zeit Snapchat vor.
Mit Pokémon Go sehen wir einen weiteren Trend bei den Apps. Immer mehr wird auf Virtual Reality und Augmented Reality gesetzt und die Anzeige von Elementen aus einer App mit dem, was der Nutzer außerhalb des Smartphones sieht, verschmolzen. Das kann man auch gut bei Snapchat sehen, aber bisher noch in einer begrenzten Form.
Ein weiterer großer Trend, gerade bei Messenger Apps, sind Chatbots, für die es jetzt schon viele spannende Beispiele gibt. Dies geht von Spielereien bis hin zu komplexeren persönlichen Assistenten wie Apples Siri oder Amazons Echo. Sie antworten auf immer mehr natürlich gestellte Fragen in Schrift- oder Sprachform und nehmen uns zunehmend das Tippen auf kleinen Bildschirmen ab. Allgemein nimmt die Personalisierung von Apps, Webseiten und Werbung kontinuierlich zu.