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Event-Bericht

Website-Relaunch bei klimareporter

Von 18. Oktober 2018Dezember 10th, 2018Keine Kommentare
Jörg Staude, foto: Klimareporter

Jörg Staude, Redakteur bei klimareporter° und Geschäftsführer der KJB KlimaJournalistenBüro UG, erklärte uns, was beim 18-monatigen Relaunch des unabhängigen Online-Magazins zum Klimawandel verändert wurde. Im Mai 2018 war es so weit. Die neue Website ging online und trat die Nachfolge des Portals klimaretter.info an. Inzwischen sind 90 % der Leser zum neuen Angebot gewechselt.

„Der Relaunch war ein radikaler Neuanfang“, meinte Jörg Staude in seinem Vortrag. „Die äußere Erscheinung der ursprünglichen Titels spiegelte das alte Zeitungsdenken wider. Uns ging es um konsequentes Entschlacken.“

– Statt rund 20 gibt es jetzt nur noch 3 Rubriken auf der Startseite und das soll auch so bleiben.
– Der geschaffene Weißraum bleibt ein Qualitätsmerkmal.
– Es gibt keine Zierelemente und keine Seitenteilung.

Reduktion auf das Wesentliche bedeutet, es geht in der Online-Präsentation um 3 Elemente: Die Überschrift, den Teaser und ein Bild.

„Die Überschrift ist das Wichtigste und sorgt für Aufmerksamkeit. Hier steckt am meisten Kreativität drin. Sie muss möglichst leseanreizend und originell sein. Weitere Vorgaben haben wir nicht.“

„Ohne ein Bild geht es nicht. Auch wenn wir vor allem ikonographische Bilder verwenden oder eine Grafik ist das sehr wichtig. Die Leute sehen sich gern Bildergalerien online an,“ schüttelt Jörg Staude verwundert den Kopf.

Auch inhaltlich wurde das Online-Magazin umgestaltet:
– Alle Texte werden auf der Website im Wesentlichen gleichgroß präsentiert. Es gibt keine großen und kleinen Beiträge mehr.
– An Textsorten gibt es nur noch Berichte, Interviews und Kommentare.

„Wir haben uns auch vom Aufmacherdenken wie bei einem Printprodukt verabschiedet, bei dem ein Thema eine ganze Seite dominiert. Wichtig für uns sind auch meinungsstarke Beiträge unserer Autoren.“

Für gute Resonanz sorgt die Konzentration auf exzellente journalistische Inhalte. Es gibt keine Vorgaben für SEO-optimierte Texte.

„Diese machen Inhalte einförmig und führt zu Wiederholungen. Wichtiger sind uns Schnelligkeit und Exklusivität. Wenn wir bei Twitter sehen, dass wir schneller als Nachrichtenagenturen sind und Themen aufgreifen, die andere nicht haben, ist das für uns ein Merkmal für Qualität.“

Jeder Text wird zwar mit Keywords versehen, aber es gibt keine gekaufte Reichweite.

„Wir werden zwar nie vor dpa, FAZ und Welt in den Suchergebnissen zu einem Thema auftauchen, aber wir haben eine feste Community, die uns liest, gern auch nachts. Für die Verbreitung der Inhalte spielt für uns Twitter eine wichtige Rolle mit inzwischen mehr als 30.000 Followern.“

Deshalb gehen Beiträge online, wenn sie fertig sind. Der reguläre Veröffentlichungszeitraum liegt jedoch zwischen 8 und 20 Uhr.

Auch beim Online-Magazin gibt es klare Zuständigkeiten: Es gilt das Chefredakteursprinzip und jeder Text wird von einem anderen Redakteur gegengelesen.

Das Online-Magazin ist für den Leser kostenlos. Es finanziert sich im Moment über die Community, publizistische Leistungen für Dritte, Advertorials und andere Werbung.

Da der Förderverein Klimawissen e.V. ab 1. Januar 2019 gemeinnützig sein wird, können in Zukunft auch Gelder von Stiftungen für das Magazin genutzt werden.

Hier geht es zu einem Interview mit den Designern zum Relaunch:
https://www.klimareporter.de/gesellschaft/einen-eisberg-wollten-wir-auf-keinen-fall

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